Umfrage zur Krebsversorgung in der Schweiz: Gute Noten – und trotzdem nicht optimal

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19.05.2022 08:01 Europe/Zurich

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MSD Schweiz hat in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut gfs.bern erstmals eine repräsentative Umfrage in der Bevölkerung zur Qualität der Krebsversorgung in der Schweiz durchgeführt. Danach wird die Versorgungssituation als gut bis sehr gut beurteilt – insbesondere von den Betroffenen selbst. Hingegen besteht in den Bereichen Prävention und Früherkennung sowie in der psychologischen Betreuung während und nach der Erkrankung klarer Handlungsbedarf.    

Die Schweizer:innen nehmen regen Anteil an der Gesundheitspolitik des Landes. Laut der neuen Untersuchung interessieren sich 80 Prozent der Menschen für Gesundheitsfragen. An der von MSD in Auftrag gegebenen und von gfs.bern erstmals durchgeführten repräsentativen Umfrage nahmen rund 1‘500 Menschen aus der gesamten Schweiz teil. Wichtigstes Ergebnis: Die Qualität der Versorgung von Krebspatient*innen wird von fast 90 Prozent der Bevölkerung als gut oder sehr gut angesehen.

Gute bis sehr gute Noten für die Krebsversorgung

Jährlich werden in der Schweiz mehr als 40`000 Krebserkrankungen neu diagnostiziert1. Gleichzeitig sterben weniger Menschen an Tumorerkrankungen als früher1. Entsprechend gibt es in der Schweiz immer mehr Menschen, die mit Krebs leben oder ihre Krankheit besiegt haben. In der vorliegenden Umfrage bewerten die selbst von Krebs Betroffenen ihre Versorgungssituation zu 95% als gut, sehr gut oder hervorragend – und damit sogar noch besser als die übrigen Befragten. Dafür ausschlaggebend sind vor allem das gute Gesundheitswesen in der Schweiz, das grosse Leistungsangebot, die gute Betreuung durch das Personal, die Qualität der Einrichtungen, der Zugang zur Behandlung und der unproblematische Austausch von Informationen. So wird von der Gesamtheit der Befragten vor allem die ärztliche und pflegerische Versorgung im Spital als positiv eingeschätzt (rund 80%) und auch mit der medikamentösen Behandlung ist eine grosse Mehrheit zufrieden. Nur wenige der Teilnehmenden bemängeln die Therapien oder die Betreuungsqualität.

Für die persönlich von Krebs Betroffenen haben die Unterstützung durch die Angehörigen und die Spezialist:innen die grösste Bedeutung (je 84%). Auch die Pflege im Spital (78%), die Hausärzt:innen (70%) und die Krankenkassen (66%) sind für die Patient:innen in Bezug auf Betreuung und Information sehr wichtig, gefolgt vom Austausch mit anderen Betroffenen (47%), der Schweizerischen Krebsliga (34%), Psycholog:innen (31%), der Spitex (29%), Psychiater*innen (23%), Selbsthilfeorganisationen (22%) und Patientenorganisationen (19%).

Auch die grossen Anstrengungen zur Erforschung von Tumorerkrankungen werden von den Schweizerinnen und Schweizern geschätzt. So glaubt in der Befragung eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent an die Fortschritte der Krebsforschung in den vergangenen fünf Jahren, nur ein Viertel aller Teilnehmenden ist der Meinung, es habe in jüngerer Zeit keine oder kaum neue wissenschaftliche Erkenntnisse gegeben. Auch hinsichtlich einer zukünftig vollständigen Heilbarkeit von Tumorerkrankungen ist über die Hälfte der Befragten optimistisch.

Bei Krebsprävention, Frühdiagnose und Nachsorge noch Handlungsbedarf

Allerdings zeigt die Umfrage auch klar, dass bei näherer Betrachtung noch deutlicher Handlungsbedarf besteht. So waren unter allen Befragten jeweils rund 15 Prozent mit der Krebsfrüherkennung und der Krebsprävention unzufrieden. Ein knappes Viertel könnte sich zudem eine bessere psychologische Betreuung vorstellen. Unter den selbst von der Krebserkrankung Betroffenen wären 47 Prozent froh gewesen, wenn ihr Tumor früher entdeckt worden wäre. Zudem hätten sich 36 Prozent frühere Präventionsinformationen gewünscht. Vielen machen die körperlichen, psychischen und wirtschaftlichen Folgen noch jahrelang zu schaffen. So leiden 46 Prozent der aktuell Erkrankten an den körperlichen Konsequenzen und rund ein Drittel unter verringerter Lebensqualität. Auch unter den ehemalig Betroffenen sind bei 25 bis 30 Prozent der Verlust an Lebensqualität und die psychologischen Folgen noch präsent. Noch stärker als die Patient*innen selbst kämpfen die nächsten Angehörigen mit solchen Auswirkungen. 10 Prozent von ihnen haben das dramatische Gefühl, der Krebs habe ihr Leben zerstört. Über die Hälfte der jetzt oder früher Erkrankten sieht den Krebs als das prägendste Ereignis in ihrem Leben an, aber 24 Prozent ist der Meinung, dass die Tumorerkrankung ihnen ein «zweites Leben» geschenkt hat.

Mit dieser umfassenden Bevölkerungsumfrage konnte erstmals ein repräsentatives Bild zur Qualität der Versorgung von Krebspatient*innen in der Schweiz gewonnen werden. Dabei wurde einerseits die sehr hohe Akzeptanz der derzeitigen Versorgung deutlich, andererseits konnten Schwachstellen in Bereichen wie Prävention, Früherkennung oder psychologischer Betreuung aufgezeigt werden.

Referenz

  1. Schweizerischer Krebsbericht 2021: https://dam-api.bfs.admin.ch/hub/api/dam/assets/19305696/master

Die Umfrage


Für die von der Firma MSD in Auftrag gegebene und von gfs.bern durchgeführte repräsentative Umfrage zur Versorgung von Krebspatienten wurden Ende des vergangenen Jahres (November/Dezember 2021) mit 1510 zufällig ausgesuchte Personen in der gesamten Schweiz per online-Fragebogen oder Telefoninterview ausführlich befragt. Dreiviertel der Befragten gaben an, dass eine ihnen nahestehende Person oder zumindest eine ihnen bekannte Person von einer Krebserkrankung betroffen war oder ist. Insgesamt elf Prozent (136 Personen) hatten selbst persönliche Erfahrung mit einer Krebserkrankung, drei Prozent waren zum Zeitpunkt der Befragung selbst an Krebs erkrankt. Die Patient*innen waren operiert worden (76%), hatten eine Chemotherapie (32%), Strahlentherapie (29%), zielgerichtete Therapie (18%), Hormontherapie (15%), alternative Therapie (14%) oder Immuntherapie (11%) erhalten.

Forschungsinstitut gfs.bern


Das gesamtverantwortliche Forschungsinstitut gfs.bern ag kann sich auf eine ausgesprochen lange Tradition in der empirischen Sozialforschung stützen. 1959 als Gesellschaft zur Förderung der empirischen Sozialforschung der Schweiz (GfS) gegründet, betreibt es seit 1986 als eigener Geschäftsbereich der GfS-Forschungsinstitut AG und seit 2004 mit eigener Firmierung als gfs.bern ag sozialempirische Forschung mit Schwerpunkten in der Politik- und Kommunikationsforschung.
gfs.bern versteht sich als methodischer Full-Service-Anbieter mit ausgewiesenen inhaltlichen Spezialitäten. Das Unternehmen zielt in seinem Marktauftritt auf Qualitätsführerschaft im Bereich angewandte Sozialforschung ab (konkret: Umfrageforschung mit Face-2-Face, Tele-fon-, Online- und schriftlichen Interviews) und kann diesen Vorsprung in der Analyse zu politischen Meinungsbildungsprozessen seit rund 20 Jahren halten. gfs.bern hat dabei insbesondere die empirische Sozialforschung rund um gesellschaftspolitische und direktdemokratische Entscheidungsprozesse in der Schweiz wesentlich mitgeprägt. Ebenfalls verfügt gfs.bern über langjährige Erfahrung im Monitoring von Politik- und Policy-Prozessen. Aktuelle Lehraufträge an den Universitäten Zürich, Bern und Fribourg sowie an diversen Fachhochschulen helfen mit, die so gewonnenen Erkenntnisse in der Ausbildung zur Verfügung zu stellen und regelmässig in wissenschaftliche Reflexion zur eigenen Arbeit zu treten.
Weitere Informationen finden Sie auf www.gfsbern.ch.

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Co-Leiter gfs.bern


lukas.golder@gfsbern.ch

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In der Schweiz beschäftigt MSD an fünf Standorten im Kanton Luzern und Zürich rund 1’000 Mitarbeitende. An unserem Standort in Zürich, im «The Circle», betreiben wir den neu eröffneten globalen Innovations- und Entwicklungs-Hub. Unsere Haupttherapiebereiche sind Onkologie, Infektionskrankheiten, Immunologie und Diabetes. Ausserdem verfügen wir über ein breites Portfolio an Impfstoffen zur Prävention von Erkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. MSD verfügt über eines der grössten klinischen Forschungsprogramme und die Schweiz beteiligt sich mit jährlich mehr als 30 klinischen Studien. An unserem Standort in Schachen stellen wir Medikamente für weltweite klinische Studien her und betreiben ein forensisches Labor. MSD nimmt auch die lokale Verantwortung für die Gemeinschaft wahr und engagiert sich u.a. seit Jahren an den «Trendtagen Gesundheit Luzern» sowie in der Allianz Gesundheitskompetenz. Im Jahr 2022 erhielt MSD zum zehnten Mal in Folge die Auszeichnung «Top Employer Switzerland». Für weitere Informationen besuchen Sie uns bitte auf msd.ch, de.msd-animal-health.ch und folgen Sie uns auf Twitter, LinkedIn, Facebook und YouTube.

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Associate Director Policy & Communications


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